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Girls' und Boys' Day: Für einen Tag sind Teenager wieder in NRW-Betrieben unterwegs

Stand: 27.04.2023, 14:26 Uhr

Am Girls' und Boys' Day sollen Teenager Berufe kennenlernen, die traditionell mit dem jeweils anderen Geschlecht in Verbindung gebracht werden. 

Der bundesweite Aktionstag zur klischeefreien Berufsorientierung am Donnerstag richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren. Ursprünglich sollten mit den Kurzpraktika vor allem Mädchen für klassische Männerberufe gewonnen werden. Seit einigen Jahren steht die Möglichkeit auch Jungen offen.

Mädchen in die Schrauberwerkstatt, Jungs in die Pflege

Angebote gibt es in Nordrhein-Westfalen reichlich: In Lünen können Mädchen zum Beispiel einen Tag in einer Autowerkstatt mitarbeiten, in der es bereits eine Kfz-Meisterin gibt. Eine Gruppe Jungen arbeitet am Donnerstag im Pflegebereich der Uniklinik Münster. Dort beziehen sie Betten oder unterstützen pflegebedürftige Menschen bei alltäglichen Verrichtungen. An der Hochschule Niederrhein gestalten Jungen derweil Kleidung. Und beim Bahnunternehmen National Express in Köln dürfen Mädchen unter Anleitung in einem Abstellbereich einen Zug steuern.

Tatsächlich scheinen sich die klassischen Geschlechterrollen bei der Berufswahl langsam aufzuweichen. Nach einer Untersuchung des Statistischen Landesamts NRW wählen immer mehr Mädchen einen Job, der bisher als Männerdomäne bekannt war - und umgekehrt:

Geschlechterrollen weichen sich auf

Beispiel Friseur/Friseurin: Im Jahr 2012 waren nur rund 13 Prozent der neuen Azubis im Friseurhandwerk männlich. Im vergangenen Ausbildungsjahr stieg der Anteil auf rund 35 Prozent.

 Bei den Tischlern und Tischlerinnen gab es im selben Zeitraum eine umgekehrte Entwicklung  - allerdings nicht so stark: 2012 waren nur 9 Prozent der neuen Azubis weiblich. Zehn Jahre später lag der Frauenanteil immerhin bei mehr als 17 Prozent.