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In einem Transplantationszentrum wird eine Niere beim Empfänger transplantiert.

Guten Morgen, NRW!

Stand: 23.04.2024, 06:30 Uhr

Nierenspenden sollen leichter werden • Ultimatum für TikTok läuft aus • Erste Einblicke in Polizei-Lagezentrum der Fußball-EM. Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Victor Fritzen und Ines Karschöldgen aus dem WDR Newsroom

THEMA DES TAGES

Nierenspenden sollen leichter werden • Angesichts des Organmangels in Deutschland will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Nierenspenden erleichtern. Das berichten die dpa und der "Stern". Unter anderem sollen - anders als heute - künftig auch Nierenspenden zwischen Menschen möglich werden, die sich persönlich nicht nahe stehen. Dadurch soll es mehr Nierenspenden geben. 

Es geht dabei um Fälle, bei denen die Kranken keine Niere von Angehörigen oder nahestehenden Menschen erhalten können, weil diese wegen fehlender genetischer Übereinstimmung wieder abgestoßen wird. Dann können Menschen zusammengebracht werden, von denen jeweils ein Teil bereit ist zur Spende und der andere eine Spende braucht. Lebendorganspenden sind in Deutschland derzeit engen Verwandten, Ehegatten und anderen Personen vorbehalten, die dem Spender nahestehen - anders als in anderen Ländern.

Laut Referentenentwurf soll die Spende anonym erfolgen und von Transplantationszentren organisiert werden. Damit soll verhindert werden, dass Geld für ein Organ gezahlt wird. Derzeit werden in Deutschland pro Jahr circa 600 Nieren von lebenden Spendern transplantiert. Experten schätzen, dass die Neuregelung rund 100 Lebendspenden von Nieren mehr pro Jahr bringen könnte.

WEITERE NACHRICHTEN

Altenpflege-Messe in Essen • Karl Lauterbach ist heute auch auf einer Messe in Essen. Dort geht's um die neuesten Entwicklungen, Produkte und Dienstleistungen in der stationären und ambulanten Pflege. Ein Thema: der Einsatz Künstlicher Intelligenz. Ein Pflegeheim in Rheda-Wiedenbrück hat damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Dort sprechen die Pflegekräfte alles direkt im Zimmer des Bewohners ins Handy ein. Die KI sortiert dann die Infos. Das erste Fazit der Pflegekräfte: eine enorme Arbeitserleichterung und begeisterte Bewohner.

Ultimatum für TikTok läuft aus Die EU-Kommission hat dem chinesischen Konzern wegen TikTok Lite ein Ultimatum gestellt. In der App können User mit dem Gucken oder Teilen von Videos Punkte sammeln und gegen Gutscheine eintauschen. Doch in der EU sind solche Bonussysteme für User verboten. Die Kommission befürchtet Suchtpotential - vor allem für Jüngere. TikTok soll bis heute was dazu sagen. Es drohen Strafen in Höhe von bis zu einem Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Eine Gruppe von Polizisten schaut auf die Gruppe Demonstrierender, im Hintergrund die Schwebebahn

Polizei-Lagezentrum entsteht in Neuss

Erste Einblicke in Polizei-Lagezentrum der Fußball-EM • Wenn in 50 Tagen bei der Fußball-Europameisterschaft der Ball rollt, dann laufen in Neuss die Fäden zusammen - zumindest für sämtliche Polizei-Angelegenheiten. Denn dort wird das bundesweite Polizei-Lagezentrum eingerichtet. Im Fokus: die Bekämpfung gewaltbereiter Fußball-Fans, die Bedrohung durch islamistischen Terror und der Schutz vor Cyber-Attacken. Rund 300 deutsche und internationale Beamte schieben dort Dienst. Heute gibt NRW-Innenminister Reul erste Einblicke in das "International Police Cooperation Center" (IPCC).

Britisches Parlament genehmigt Abschiebungen nach Ruanda Das Vereinigte Königreich könnte bald einen neuen Versuch starten, illegal eingereiste Menschen nach Ruanda abzuschieben - egal woher sie kommen. Das britische Parlament hat ein Gesetz angenommen, das das afrikanische Land zu einem sicheren Drittstaat erklärt. Das höchste britische Gericht hatte die Abschiebungen zuletzt verhindert. Ein Grund war, dass Ruanda aus Sicht des Gerichts nicht sicher ist.

Recht auf Reparatur • Oft ist der Kauf eines neuen Geräts günstiger als die Reparatur des alten. Das soll sich nun ändern. Verbraucher sollen ein Anrecht auf Reparaturservices bekommen. Über längere Garantiezeiten sollen Anreize geschaffen werden, Altes aufzumöbeln. Nachdem das EU-Parlament und der Rat im Februar eine vorläufige Einigung auf das "Recht auf Reparatur" erzielt hatten, wird heute über die EU-Richtlinie abgestimmt. In NRW gibt es bereits diverse Möglichkeiten, Elektrogeräte reparieren zu lassen.

Prozess wegen abgebissenem Ohr • Es sollte eine ausgelassene Karnevalsparty werden, es endete in einer ungewöhnlichen Körperverletzung: An Weiberfastnacht 2022 feierten tausende Menschen im Kölner Uni-Viertel. Am Grüngürtel gerieten zwei Gruppen wegen einer Telefonnummer aneinander. Am Ende verlor ein Mann seine Ohrmuschel. Der mutmaßliche "Beißer" muss sich deshalb ab heute wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten.

Entscheidung über Nationalpark-Bewerbung • Soll der Klever Reichswald der zweite NRW-Nationalpark werden? Heute entscheidet der Kreistag über eine mögliche Bewerbung. Die Meinungen im Kreis Kleve gehen auseinander: Die Befürworter hoffen auf mehr Artenvielfalt im Wald und Impulse für den Tourismus. Die Gegner fürchten Verbote, wenn der Wald besonders geschützt werden würde.

DAS WETTER IN NRW

Sonne und ein paar Schauer • Nach einer frostigen Nacht - mit bis minus sieben Grad in den Hochtälern von Eifel und Sauerland - beginnt der Tag ebenfalls frostig. Im Laufe des Vormittags bilden sich viele Quellwolken und ab dem Mittag bis zum Abend sind vereinzelt leichte Schauer möglich. Über 500 Metern schneit's. Generell überwiegt aber ein freundlicher Eindruck mit zeitweiligem Sonnenschein. Es bleibt kühl bei 8 bis 11 Grad in den Niederungen und 4 bis 7 Grad im Bergland.

UND ÜBRIGENS ...

Die Erdbeersaison beginnt • NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) eröffnet heute auf einem Obsthof in Wachtberg bei Bonn offiziell die Erntesaison für die beliebteste aller Beerenfrüchte. Die Landwirtschaftskammer rechnet damit, dass es zum 1. Mai überall im Land Erdbeeren aus heimischem Anbau zu kaufen gibt. Wer dagegen gerne zum Selbstpflücken auf die Felder geht, muss sich noch etwas gedulden: Zwischen dem 15. und 20. Mai könne es so weit sein, schätzt ein Sprecher der Kammer. In NRW gibt es rund 350 Betriebe, die Erdbeeren anbauen.

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